Eltern sollen während der andauernden Coronavirus-Pandemie besser unterstützt werden, weshalb der Anspruch auf Kinderkrankengeld verdoppelt und ausgeweitet werden soll. Dies wurde im Bundestag am 14. und im Bundesrat am 18.01.2021 beschlossen. Das Gesetz soll nach der Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten rückwirkend zum 05.01.2021 in Kraft treten.
Aufgrund des neuen Gesetzes kann jeder Elternteil im Jahr 2021 für zwanzig statt bislang zehn Arbeitstage Kinderkrankengeld in Anspruch nehmen, wobei der Anspruch bei mehreren Kindern für jeden Elternteil auf maximal 45 Arbeitstage begrenzt ist. Für Alleinerziehende verdoppelt sich die Bezugsdauer von zwanzig auf vierzig Arbeitstage pro Kind; bei mehreren Kindern kann für maximal 90 Arbeitstage Kinderkrankengeld bezogen werden.
Folgende Voraussetzungen müssen für den Anspruch auf Kinderkrankengeld erfüllt sein:
Liegen die vorgenannten Voraussetzungen vor, so hat der jeweilige Elternteil in der Regel Anspruch auf 90 % des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts gegenüber der Krankenkasse.
Neu und angesichts der Corona-Pandemie von erheblicher Bedeutung ist, dass der Anspruch auch in den Fällen besteht, in denen das Kind nicht erkrankt ist, sondern zuhause betreut werden muss, weil die Schule oder die Einrichtung zur Kinderbetreuung pandemiebedingt geschlossen ist oder die Präsenzpflicht im Unterricht ausgesetzt beziehungsweise der Zugang zum Kinderbetreuungsangebot eingeschränkt wurde. Erfreulich ist, dass auch Eltern anspruchsberechtigt sind, die im Homeoffice arbeiten.
Wird das Kinderkrankengeld durch einen Elternteil beansprucht, so ruht in dieser Zeit für beide Elternteile der Anspruch auf Lohnersatzleistungen nach § 56 des Infektionsschutzgesetzes.
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/kinderkrankengeld-wird-ausgeweitet/164738
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/kinderkrankengeld-1836090
Autor: Moritz Schwarzenberger